Blog | Gina Sophie Bresch

Geld ist nicht das Problem – aber irgendwie doch

Geschrieben von Gina S. Bresch | 07.02.2025 15:30:32

Es gibt diesen Punkt, den viele Unternehmer irgendwann erreichen:
Geld ist kein Problem mehr.

Die Rechnungen sind längst gedeckt, dein Lifestyle ist solide bis luxuriös, und wenn du wolltest, könntest du für den Rest des Jahres auf einer Insel chillen.

Aber stattdessen sitzt du da – wachst morgens auf, checkst Zahlen, denkst über die nächsten Schritte nach. Du weißt, dass du theoretisch entspannen könntest, aber praktisch tust du es nicht.

Und irgendwo in dir brodelt diese Frage: Was jetzt?

Geld ist nicht die Lösung – aber das merkt man erst, wenn man es hat

Die meiste Zeit deines Unternehmerlebens hast du wahrscheinlich für genau diesen Moment gearbeitet.
Mehr Umsatz, mehr Gewinn, mehr Cashflow.

Aber dann merkst du: Geld löst keine inneren Probleme.

🔹 Es macht dich nicht automatisch zufriedener.
🔹 Es gibt deinem Leben keinen tieferen Sinn.
🔹 Und es beantwortet nicht die Frage, wofür du das alles eigentlich machst.

Das Verrückte? Wenn du darüber sprichst, versteht es kaum jemand.

Die meisten Leute denken: „Ach komm, das ist ein Luxusproblem.“
Und genau das macht es so schwer, offen darüber zu reden.

Wenn Geld nicht mehr dein Treiber ist, was dann?

Es gibt einen Punkt, an dem Geld einfach nur noch eine Zahl ist.
Aber du bist Unternehmer, also brauchst du eine neue Herausforderung.

Nur: Welche?

  • Noch ein Business gründen?
  • Noch mehr skalieren?
  • Noch ein Investment?

Viele Unternehmer machen genau das. Sie rennen weiter, ohne genau zu wissen, warum.

Denn Stillstand fühlt sich für uns an wie Rückschritt. Also machen wir weiter – weil wir es nicht anders kennen.

Die verborgene Leere hinter finanzieller Freiheit

Hier ist die unbequeme Wahrheit: Viele erfolgreiche Unternehmer fühlen sich leerer denn je, wenn sie endlich finanziell unabhängig sind.

Warum?

Weil das Spiel, das sie jahrelang gespielt haben („Ich muss genug verdienen, um sicher zu sein“), plötzlich vorbei ist.

Und dann?

Dann kommen die wirklich schwierigen Fragen:
👉 Wofür stehe ich eigentlich?
👉 Was gibt mir wirklich Energie?
👉 Woran würde ich arbeiten, wenn Geld wirklich keine Rolle mehr spielt?

Wenn du das nicht beantworten kannst, wird dein Erfolg plötzlich zur goldenen Käfig-Tretmühle.

Warum immer mehr Unternehmer in ein Identitätsloch fallen

Vielleicht kennst du das Gefühl.
Du hast lange darauf hingearbeitet, an diesen Punkt zu kommen – nur um dann festzustellen, dass er nicht das Ende, sondern ein verdammt großes Fragezeichen ist.

🔹 Früher hattest du klare Ziele. Jetzt bist du ziellos erfolgreich.
🔹 Früher hast du jeden Cent umgedreht. Jetzt gibst du Geld aus, aber spürst dabei nichts.
🔹 Früher hattest du etwas zu beweisen. Jetzt bist du da, aber wem willst du noch was beweisen?

Ich habe mit Unternehmern gesprochen, die mit Millionen auf dem Konto da sitzen und sagen:

„Ich bin irgendwie gelangweilt.“
„Ich weiß nicht, was mich wirklich antreibt.“
„Ich habe genug – aber trotzdem fühle ich mich nicht angekommen.“

Der Ausweg? Höre auf, Geld als Scoreboard zu nutzen.

Die meisten Unternehmer sehen Geld als Spielfeld. Mehr Geld = Erfolg.

Aber wenn du an dem Punkt bist, wo du genug hast, dann ist das alte Spiel vorbei. Und du musst ein neues Spiel finden.

Drei Fragen, die dabei helfen:

1️⃣ Wenn du keine Angst hättest, was würden du tun?
Oft halten wir an Business-Modellen oder Projekten fest, weil sie „sicher“ sind – nicht, weil sie uns noch erfüllen.

2️⃣ Welche Arbeit würdest du umsonst machen?
Nicht, weil du es musst, sondern weil es dich wirklich begeistert.

3️⃣ Worauf willst du in zehn Jahren stolz zurückblicken?
Was sind die Projekte, die langfristig einen echten Unterschied machen – für dich, für andere, für die Welt?

Fazit: Geld ist nicht das Ziel. Es ist der Anfang.

Viele Unternehmer denken, dass finanzielle Freiheit das Ende des Spiels ist.
Aber sie ist nur der Punkt, an dem du entscheidest, wie du wirklich spielen willst.

Denn Geld macht vieles leichter – aber wenn du es als alleinigen Treiber siehst, macht es dich nicht zufriedener.

Die Frage ist also nicht mehr: „Wie verdiene ich mehr?“
Sondern: „Was mache ich jetzt damit?“

Und das ist die eigentliche Herausforderung.